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BABYLON CLOUD  

Babylon Cloud thematisiert Grenzverschiebungen und urbane Veränderungen und setzt sich mit Wahrnehmungsprozessen auseinander. Begriffe wie „Identität“ und „Authentizität“ werden in einer zunehmend digitalisierten Welt neu definiert.

Europa erinnert mit Blick auf das primär friedliche Zusammenleben seiner zunehmenden ethnischen Vielfalt an das antike Babylon.

Gleichzeitig scheint das Erstarken ultranationaler Kräfte in den Mitgliedsstaaten der europäischen Union die Idee eines friedlichen Miteinanders immer mehr zu einer bloßen gedanklichen Wolke/Cloud geraten zu lassen.

Diese beiden Facetten könnten zur Zerreißprobe werden und einen Crashtest provozieren, dessen Ergebnis offen bleibt.

Babylon Cloud visualisiert Trennungs- bzw. Teilungslinien. 

Wie und woran zeigen sich die ständigen und komplexen Veränderungen europäischer Idendität? Mein Blick konzentriert sich auf unterschiedliche Orte im sozio-kulturellen Gefüge der „Metropole Ruhr“.

Es geht mir dabei um Fragen zu den Themen Gemeinwohl, Eigenverantwortung und Ästhetik, deren komplexe Umsetzungsstrategien mir in den sichtbaren kulturellen Positionierungen erkennbar zu werden scheinen. 

Die Metapher Babylon ist extrem ambivalent. Denn obgleich Funde Zeugnis von einer hoch entwickelten Zivilisation geben, ist im viel gegenwärtigeren Bild der „Hure Babylon“ eine Skepsis des Menschen gegen sich selbst zu erkennen.

Entsprechend wurde das Zusammenleben einer multi-ethnischen Bevölkerung als menschliche Überheblichkeit gewertet und für gescheitert erklärt.  

Flucht, Erfahrungen von Migration sind jedoch zunehmend wieder Teil der Identität von europäischen Gesellschaften und geben diesem seit der Antike virulenten europäisch-christlich geprägten Angstbild neue Nahrung.

In meinen Arbeiten werden Architektur-und Landschaftsfragmente zu Zeugen im Prozess einer gesellschaftlichen Verortung. 

Ich spüre den unterschiedlichsten Schauplätzen vorgeblicher Sprachverwirrung im Bauch der „apokalyptischen Metropole“ nach. Dabei gehe ich von Beobachtungen individueller und gesellschaftlicher Veränderungen aus und vergleiche mit meinen Fotoarbeiten sichtbar werdende Kommunikations- und Denkstrukturen sowie Fragen nach Rollen, Geschlechtern und Identität.

 

2/2019 © Suria Kassimi 

 

 

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