LEERSTELLEN
Orte sind energiegeladene Plätze der Erinnerung. Sie unterliegen dem Wandel der Zeit.
Dieses Phänomen erscheint mir reizvoll.
Meine aufwendige Recherche führte häufig in versteckte und vergessene Winkel jüdischen Lebens.
Leerstellen
Die Fotoserie zeigt verwahrloste vor allem aber neubesetzte Orte jüdischen Lebens. Zu sehen sind daher Leerstellen im urbanen Raum, die keine Spuren der früheren Nutzung sichtbar werden lassen.
Es handelt sich um Flächen, auf denen einst Synagogen, Friedhöfe oder Wohnhäuser standen.
Inzwischen sind häufig undefinierte Orte entstanden, die wenig Beziehung zur Vergangenheit haben. Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude und andere Nutzgebäude wurden neu errichtet und rufen in keiner Weise eine Erinnerung an die lange Tradition jüdischer Geschichte in Deutschland wach. In einigen Fällen erinnern kleinere Plaketten an die Geschehnisse der NS-Zeit.
Die Porträts gerade dieser Orte stehen für mich symbolisch für das in Vergessenheit geratene Leben jüdischer Menschen und ihrer persönlichen Geschichte.
Meine Arbeiten zeigen Melancholie und Energie dieser besonderen Orte und holen sie in die aktuelle Wahrnehmung.
Kunst kann die Welt nicht verändern, aber sie kann mithelfen, die Menschen zu sensibilisieren und zugleich wirkungsvoll zum Handeln zu bewegen.
©️Suria Kassimi 2021